Die Historie unserer Schule Cossebaude
1894 - 1994
Auszug aus der Festschrift von 1994 (Unsere Schule feiert 2019 ihr 125 jähriges Bestehen.)
Vor 100 Jahren wurde die Cossebauder Schule eingeweiht. Wenn wir heute an dieses Ereignis zurückdenken, kann das aus verschiedenen Blickwinkeln geschehen.
Der geschichtlich interessierte Besucher des Schulfestes wird an die Anfänge des Schulwesens denken. An die Benediktinermönche, die erste Klosterschulen gründeten, an Karl den Großen, der in den Städten versuchte, allgemeine Bildungsanstalten einzurichten, an die guten und schlechten Zeiten des Schulwesens, an den fördernden Einfluss der Renaissance und der Reformation und schließlich an den großen Bedarf ausgebildeter Menschen im lndustriezeitalter. Dieser führte 1805 zur Einführung der Schulpflicht in Sachsen.
Der an der Heimatgeschichte interessierte Festbesucher wird an die Schule in der Talstraße denken, die bis zur Einweihung des Schulgebäudes, dessen 100jähriges Jubiläum wir heute feiern, als Schule diente, und an die Unzulänglichkeiten des Unterrichts in der damaligen Zeit. Es gab damals nur zwei Klassen in einer Schule.
Überlieferungen zufolge ist die Cossebauder Schule erstmals im Gespräch im Jahre 1721. Berichtet wird, dass der gelehrte Bauer Ludewig (1715 bis 1760) mit 6 Jahren in die Schule geschickt wurde und sein erster Lehrer der Kinderlehrer zu Cossebaude Johann Heinrich Crahls gewesen sein muss. Es ist anzunehmen, dass der Unterricht in einem Haus auf der Talstraße erteilt wurde. Der Volksmund nannte das Gebäude, das später dem Schneidermeister Michaelis gehörte, die Kinderschule. Hier hielten im Auftrage der zuständigen Kirche Briesnitz - Kapelle Cossebaude - sogenannte ,,Kinderlehrer-Kantoren" den Unterricht. Sie unterrichteten zunächst 14-tägig zwei bis vier Stunden, später einmal wöchentlich Religion, Schreiben, Lesen und Rechnen in einfacher Form.
Johann Ludewig empfand im ersten Schuljahr einen großen ,,Appetit zum Lesen", im zweiten Schuljahr wurde er zum "Schreiben" angehalten, und im vierten Jahr der Schulzeit beschloss sein Vater, ihm im ,,Rechnen" Anweisungen geben zu lassen. Er besuchte so oft es ging die kleine Dorfschule. Später eignete sich Ludewig ausnahmslos im Selbststudium Wissen an.
Schule früher
"Es ist wahr, dieser Mann, Johann Ludewig, hat in der Philosophie und in der Mathematik eine große Kenntnis. Er redet nicht aus dem bloßen Cedächtnis, wie er etwa die Sachen gelesen und behalten hat. Nein, er denckt und urtheilet von den Sachen mit Einsicht und Verstande. Er ist wirklich ein Philosophus und Mathematicus und beschämt manchen Celehrten, der auf Universitäten gelehrt hat."
Schule heute